Für viele Folienhersteller ist es längst Routine, Randstreifenabschnitte und Anfahrrollen wieder in den Produktionsprozess einzubringen. Doch je komplexer die Folie, desto schwieriger gestaltet sich das Post-Industrial-Recycling. Besonders anspruchsvoll wird es, wenn die Folien aus mehreren Materialklassen bestehen, laminiert oder bedruckt sind oder wenn die verwendeten Kunststoffe nicht miteinander kompatibel sind, wie bei Laminaten aufgebaut aus PET und PE oder Mehrschichtfolien aus Polyethylen und Polyamid. Auch ein hoher Fremdstoffgehalt durch Additive, Druckfarben und Klebstoffe erschwert das Recycling erheblich. „Bringen Produktionsreste andere Eigenschaften mit als die ursprünglichen Rohstoffe, können sie den Verarbeitungsprozess erheblich stören oder die Qualität beeinträchtigen“, sagt Christoph Lettowsky, der Kunden bei Reifenhäuser Blown Film zu dieser Thematik berät.
Doch Produktionsabfälle sind wertvolle Rohstoffe: „In der Regel machen die Rohstoffe bis zu 80 Prozent der Materialkosten aus“, ordnet Lettowsky ein. „Wir haben deshalb mit unserer EVO Fusion-Technologie eine Lösung geschaffen, mit der Produzenten Abschnitte, Anfahrreste und Überbleibsel aus der Weiterverarbeitung ohne hohe Aufbereitungskosten wieder in ihre Produktion zurückführen können.“ Dafür verfügt die Blasfolienanlage des Typs EVO Fusion über einen Doppelschneckenextruder, der eine gute Mischwirkung mit einer effizienten Entgasung kombiniert.
Die EVO Fusion-Blasfolienanlage ermöglicht schon heute Herstellern weltweit, Rezyklate mit schwankender Qualität zu verarbeiten und den Anteil an Rezyklaten in der Produktion zu steigern. Zudem ermöglicht es die Technologie, aus Folienabfall in einem einzigen Schritt neue Folie herzustellen – ganz ohne Granulierung und Vortrocknung. Durch dieses „Fluff-to-Film“-Verfahren, entfällt ein sehr energieintensiver Prozessschritt.
Der EVO Fusion Doppelschnecken Extruder verarbeitet PIR sowie PCR als Fluff oder Granulat zu leistungsfähigen Blasfolien.
Fremdstoffe, wie sie für die Haftwirkung von kleberbeschichteter Folie benötigt werden, erschweren das Recycling. Mithilfe des Fluff-to-Film-Verfahrens und der EVO Fusion-Technologie lassen sich Produktionsreste kleberbeschichteter Folie dennoch gut recyceln. Das Ergebnis ist eine Folie, die vollständig aus Rezyklat besteht und beispielsweise zu Müllsäcken verarbeitet werden kann.
Die verschiedenen Schichten von Barrierefolien, die aus Rohstoffen verschiedener Materialklassen und einem Additiv für die Barrierewirkung coextrudiert sind, lassen sich im Recycling nicht voneinander trennen, was das Recycling verhindert. Mit der EVO Fusion-Technologie kann aus Resten dieser Folien beispielsweise Baufolie mit einem Rezyklatanteil von 70 Prozent hergestellt werden.
Produktionsreste von Duplex-Laminaten bestehen aus Rohstoffen unterschiedlicher Materialklassen, beispielsweise PET und PE, oft ergänzt um Fremdstoffe wie Druckfarben und Klebstoffe. Durch die EVO Fusion-Technologie können diese Folienschnipsel zu Laminierfolie für Standbodenbeutel mit einem Rezyklatanteil von bis zu 60 Prozent verarbeitet werden.
Triplex-Laminate verfügen über eine weitere Rohstoff-Komponente. Mit der EVO Fusion-Technologie können solche Rohstoffschnipsel dennoch zu einer Folie mit 52 Prozent Rezyklatanteil verarbeitet werden.
Recycling bedeutet bei der EVO Fusion-Technologie nicht zwangsläufig einen geschlossenen Kreislauf, bei dem aus Resten eines Produkts Neuware desselben Produkts entsteht. „Durch eine inhomogene Materialzusammensetzung lässt sich Post-Industrial-Rezyklat nicht immer in den ursprünglichen Produktionskreislauf zurückführen, auch wenn die Rohstoffqualität im Vergleich zu Post-Consumer-Rezyklaten sehr viel höher ist“, sagt Lettowsky. „Stattdessen können Hersteller mit dem wertvollen Rohstoff andere, bestehende Produktionslinien versorgen oder ihr Produktspektrum erweitern – und erhebliche Rohstoffkosten einsparen.“
Wie Sie von der EVO Fusion profitieren: