Stories
11.10.2022
620

AR:DEL-Akademie: nachhaltig lernen

Die AR:DEL-Akademie von Reifenhäuser bietet unterschiedliche Trainingsformate an – jeweils speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden. Drei Kunden berichten von ihren Erfahrungen.

„Wir hatten die Gelegenheit, von Experten zu lernen, das war eine tolle Erfahrung für uns“, sagt Chu Thanh Nhan vom Verpackungshersteller Kien Duc aus Vietnam. Gemeinsam mit drei Kollegen hat er die Reifenhäuser AR:DEL-Akademie in Troisdorf besucht, um eine Einweisung für eine neue Blasfolien-Technologie zu bekommen. Zwar bringen Chu Thanh Nhan und seine Kollegen schon viel Erfahrung in der Kunststoffextrusion mit. Doch ihre neue Anlage verfügt über eine Ultra-Stretch-Reckeinheit, um recycelfähige Verpackungen herzustellen. Dafür benötigen die Maschinenbediener spezielles Know-how. Und eben dieses gibt es bei AR:DEL. Die von Reifenhäuser gegründete Akademie bietet zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsangebote je nach Teilnehmerbedürfnis.

Zielgerichtete Schulungsinhalte

Passend zu den Anforderungen in der Produktion bietet die AR:DEL-Akademie unterschiedliche Basis- und Expertentrainings an. Angefangen von der Grundausbildung für Maschinenbediener über Prozessschulungen für Vorarbeiter und Produktionsleitende bis hin zu Trainings für Vertrieb und Führungskräfte.

Mehr erfahren

Dank interaktiven Schulungskonzept lernen selbst Praktiker die Theorie lieben

Eine Schulung beginnt in der Regel nicht direkt an der Anlage, sondern im Klassenraum. „Man muss den Ablauf in Ruhe erklären“, so Pascal Vanschoenwinkel, einer der Schulungsexperten der AR:DEL-Akademie. „Das ist an der Anlage oft gar nicht möglich, weil es dort so laut ist.“ Beispielsweise geht es darum, wie man die Anlage vorbereitet, Anfährt oder in der Produktion bedient. Wertvolles Wissen, das den Teilnehmenden später in der Produktion hilft, Ausschuss zu vermeiden. Schließlich sind die Materialkosten das A und O – deswegen ist es wichtig, dass die Maschinen immer optimal eingestellt sind.

Dabei vermitteln die Trainer die Herausforderungen, die bei der Arbeit an der Maschine entstehen können, aber nicht mit einer klassischen PowerPoint-Präsentation, sondern mit einem interaktiven Vortrag. Videos verdeutlichen zusätzlich die verschiedenen Arbeitsschritte, das digitale Smartboard ist ebenfalls im Einsatz. Darauf zeichnen die Trainer gemeinsam mit den Teilnehmenden beispielsweise den MDO-Reckprozess auf. Mit diesem Wissen ausgestattet, beginnt dann die Praxis-Schulung an der Anlage. „Durch die Kombination verschiedener Trainingswerkzeuge wird unser Training abwechslungsreich und ein interaktives Erlebnis für alle Beteiligtent,“ sagt Vanschoenwinkel.

Training an der Blasfolienanlage mit Kien Duc

Locker und professionell – das kommt bei den Kunden an

Für Chu Thanh Nhan und seine Kollegen ist die Schulung ein voller Erfolg. „Wir haben unheimlich viel aus dem Training mitgenommen. Nachdem wir ausführlich über die bestmöglichen Einstellungen gesprochen haben, konnten wir das gleich an der Anlage ausprobieren. Das war großartig.“ Was ihm außerdem gefällt: Die Trainer nehmen sich Zeit für alle Fragen und machen auch mal einen Scherz.

Die lockere und trotzdem professionelle Art der AR:DEL-Trainer schätzen auch die anderen Kunden. Pascal Vanschoenwinkel ist das besonders wichtig: „Bei mindestens einer Woche Training muss man eine angenehme Atmosphäre schaffen. Wir betrachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch immer auf Augenhöhe, ich denke, das trägt ebenfalls zur guten Stimmung bei.“

Wissen lässt sich jederzeit per digitaler Plattform abrufen

Die AR:DEL-Akademie ist Teil der Digitalisierungsstrategie von Reifenhäuser. Aber ohnehin „wollten wir weg von den typischen PowerPoint-Präsentationen“, sagt Vanschoenwinkel. Deswegen hat sich das AR:DEL-Team gefragt, wie man die Trainings interessanter gestalten und die Bedürfnisse der Kunden am besten bedienen kann. Herausgekommen ist ein Schulungskonzept, das ganz auf Innovation und Digitalisierung setzt. Quizze lockern den Schulungstag auf, die Teilnehmenden werden fortlaufend direkt miteinbezogen. Zentraler Punkt sind jedoch die Erklärvideos. Sie kommen während der Schulung immer wieder zum Einsatz.

On-Demand-Inhalte bieten Kunden spürbaren Mehrwert

Die Videos fokussieren sich auf das Wesentliche und sind leicht zu verstehen. Das ist entscheidend, damit sie wirklich genutzt werden, da sind sich die Trainer einig. „Das Feedback der Kunden zu unseren On-Demand-Inhalten ist rundum positiv“, freut sich Pascal Vanschoenwinkel. Bei Kien Duc in Vietnam werden sie zudem eingesetzt, um die daheimgebliebenen Kollegen zu schulen.

Damit sind die Videos ein wichtiger Schlüssel zu einem anderen Anspruch der AR:DEL-Akademie: Die Schulungen sollen nachhaltig sein. Deswegen gibt es eine Plattform, auf der alle Videos und Schulungsinhalte gesammelt sind – das Reifenhäuser Learning-Management-System. Die Kunden bekommen nach der Schulung Zugang und können dort einzelne Inhalte nachsehen. „Wir wollen die Leute aber nicht überfrachten“, sagt Niklas Tanski, der ebenfalls zum Trainingsteam gehört. „Deswegen schalten wir die Inhalte zugeschnitten auf die jeweilige Anlage des Kunden frei.“ Das hat den Vorteil, dass man nicht lange nach den passenden Inhalten suchen muss. Und weil die Plattform bereits Bestandteil des Trainings ist, wissen die Teilnehmenden, wie sie funktioniert.

Reifenhäuser Learning Management System (LMS)

Auf dieser Plattform ist das gesamte Wissen zu den Anlagen jederzeit verfügbar. Alle Anwender erhalten Zugriff auf Erklärfilme, Quizze oder 360-Grad-Rundgänge zu ihrer Anlage. Das Learning-Management-System ist die ideale Ergänzung für ein nachhaltiges Training. Die Plattform gibt es schon in vier Sprachen, deutsch, englisch, spanisch und chinesisch.

Begeistert von der Gastfreundschaft und Vielfalt bei Reifenhäuser: da SIDF-Team

Überblick über Technologie verschaffen

Ein Konzept, dass auch bei Teilnehmern des Saudi Industrial Development Fund (SIDF) gut angekommen ist: „Fantastisch“, die Plattform und „eindrucksvoll“, die modernen Trainingsmethoden – schwärmt die Delegation. Als Teil der saudischen Regierung berät und entscheidet die SIDF über Subventionsanträge. Deswegen haben sich einige ihrer Ingenieure in Deutschland bei der AR:DEL-Akademie über Anlagen-Technik von Reifenhäuser informiert.

„Der Fokus lag hier mehr auf dem technischen Hintergrund der Anlagen und allgemeinen Informationen – zum Beispiel zu Wasser- und Stromverbrauch oder welche Rohmaterialien in Frage kommen“, erklärt Niklas Tanski die Schwerpunkte bei dieser Schulung. „Das ist wichtig für die Teilnehmer, damit sie Subventionsanträge besser beurteilen können.“ Um einen guten Überblick über die verschiedenen Technologien zu ermöglichen, kamen daher für das Training Fachleute aus den Reifenhäuser Business Units Blown Film, Cast Sheet Coating und Reicofil zusammen.

Trainer nehmen sich immer Zeit für Fragen

„Das Training war wirklich hervorragend aufgebaut und organisiert“, lautet das einhellige Lob der Gäste. „Und trotz der großen Menge an Informationen gab es ausreichend Zeit für Fragen.“ Aber vor allem, betont Mark Murphy, Senior Projects Expert bei SIDF, „hat das Training deutlich gemacht, wie wichtig Schulungen sind, um eine Top-Qualität in der Produktion zu bekommen“

Erfolgreiche Schulungsabsolventen der Firma Südpack

Techniker sind bei allen Schulungen dabei

Der Schlüssel für hohe Qualität und Produktivität in der Kunststoffextrusion sind auch in Zukunft die Mitarbeitenden - das ist unsere Überzeugung“, sagt Trainer Niklas Tanski. Ein Ansatz, der auch bei Südpack auf offene Ohren stieß. Das Unternehmen aus Oberschwaben (Deutschland) ist einer der führenden Hersteller von Hightech-Folien für Verpackungen und hat erstmals eine Anlage von Reifenhäuser gekauft. Gemeinsam mit einem Prozesstechniker waren daher neun Maschinenbediener für ein Basistraining in Troisdorf. Auch für sie war das interaktive Lernkonzept neu. Besonders gut gefallen hat der Gruppe, dass die Trainer sich auf jeden Teilnehmer einstellen und ihn auf seinem Wissenstand abholen. „Es wurde nie zu viel vorausgesetzt. Es war hochinteressant, außerdem waren die Trainer immer ansprechbar, man konnte alles Fragen“, lobt Hubert Straub, Prozesstechniker.

"Wir sind immer mit maßgeschneiderten Schulungen für unsere Kunden da.“

Pascal Vanschoenwinkel
Trainer an der AR:DEL-Akademie

Das AR:DEL-Schulungszentrum ist mit am Reifenhäuser Hauptsitz in Troisdorf integriert – so können sich Trainer und Techniker aus den Business Units jederzeit austauschen. Außerdem ist bei allen Schulungen ein Techniker vor Ort, der Spezialfragen beantwortet. Nach einer Woche Schulung fühlen sich die Teilnehmer von Südpack gründlich vorbereitet auf die Bedienung der Anlage: „Wir haben extrem viel gelernt und wurden vom Trainerteam super betreut“, sagt Mehmet Ayar, Coach.
Auch die Gelegenheit, das Gelernte mit den On-Demand-Videos aufzufrischen, wird intensiv genutzt. „Oft ist es nur ein kleines Problem, das an der Maschine entsteht. Mit den Videos lässt sich das dann ganz leicht lösen.“ Hubert Straub, Prozesstechniker.

On-the-Job-Support

Ob Experten-, Spezial- oder Basisschulung – die AR:DEL-Akademie bietet alle Trainings auch Online an. Das Konzept dafür hatte das Team schon vor der Corona-Pandemie erarbeitet. Inzwischen ist es hundertfach erprobt und es zeigt sich, dass Interaktivität und Videos auch aus der Distanz ausgezeichnet funktionieren. Das Konzept wird ständig weiterentwickelt. Ideen und Verbesserungsvorschläge kommen vom Trainer-Team, aber natürlich auch vom Feedback der Kunden. Schließlich sei das Ziel immer, so Pascal Vanschoenwinkel, „mit unseren Trainings den Kundenalltag so gut wie möglich abzubilden“.

Seit Neuestem gibt es kurze Videos, die auf dem Handy laufen. In kurzen Clips mit Fotos und bewegten Bildern wird den Maschinenbediener jeder einzelne Arbeitsschritt gezeigt und in maximal einem Satz erklärt. Mit diesem On-the-Job-Support möchte AR:DEL die Kunden unmittelbar dort unterstützen, wo die Fragen entstehen: bei der Arbeit an der Maschine.