Medizinische Schutzkleidung wie Kittel und Schutzanzüge werden aus Composite-Vliesstoff hergestellt, einem Kombinationsprodukt aus Spinnvlies und Meltblown. Die Zusammensetzung und Weiterbehandlung des Materials sind abhängig von der geforderten Funktion.
Composite-Vliese verstehen
Composite-Vliese setzen sich aus Spinnvlies (S) und Meltblown (M) zusammen. Die beiden verschiedenen Vliesstoffarten werden im Composite-Prozess in einem einzigen Produktionsschritt direkt in Lagen aufeinander produziert und fest miteinander verbunden. Bis zu sieben Schichten können so kombiniert werden (z. B. SSMMMMS). Das Meltblown-Vlies ist dabei immer von mindestens einer Lage Spinnvlies umschlossen.
Grundsätzlich gilt: in Medical Produkten macht der Meltblownanteil 20 Prozent aus. Bei einem typischen Flächengewicht von 45g/m² sind dies 9 g/m² Meltblown.
Spinnvlies sorgt für:
Meltblown sorgt für:
Schutzbekleidung, die im OP getragen wird, muss alkoholabweisend sein. Diese Eigenschaft kann nur durch eine Nachbehandlung erzeugt werden. Der Vliesstoff wird dazu nachträglich durch ein Tauchbad mit Fluorocarbon behandelt und in einem Wärmeofen wieder getrocknet.
Ohne eine Nachbehandlung von SMS-Vliesen wird der Schutz gegen Wasser und Blut zerstört, sobald das Material mit Alkohol in Kontakt kommt.