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14.03.2023
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Mit diesen Stellschrauben steigern Sie Ihre Produktivität

Wie viel verkaufbares Material produzieren Sie in einer Stunde? Die Antwort auf diese Frage kann über Ihren wirtschaften Erfolg entscheiden. Die gute Nachricht: Als Hersteller von Folien und Vliesstoffen können Sie selbst an vielen Stellschrauben drehen, um Ihre Produktivität zu verbessern.

Es gibt keine Musterlösung für produktive Arbeit. Stattdessen hängt die Steigerung der Produktivität in der Kunststoffextrusion von vielen verschiedenen Faktoren ab: angefangen von der Qualität des Rohstoffs, über die Leistungsfähigkeit der Technologie bis zum Know-how des Bedienpersonals. Umgekehrt bedeutet diese Vielfalt an Einflussfaktoren aber auch: Hersteller können an vielen verschiedenen Punkten ansetzen, wenn Sie produktiver werden möchten. Reifenhäuser begleitet Kunden dabei, die für sie passenden Stellschrauben zu finden.

State of the Art-Technologien

Wer Blasfolien, Gießfolien, Glättwerksfolien und Vliesstoffe effizient und wirtschaftlich produzieren möchte, ist auf eine leistungsfähige Technologie angewiesen, die zur eigenen Anforderung und Marktgröße passt. Darüber hinaus unterstützten spezielle Servicepakete Kunden dabei, die Anlagenverfügbarkeit zu sichern – von schnellen Ersatzteillieferungen und individuellen Ersatzteilpaketen über Wartungspakete und Reinigungsdienstleistungen bis zu Modernisierungspaketen.

„Ganz klar: Die Basis muss bereits beim Kauf der Anlage stimmen“, stellt Eugen Friedel, Sales Director bei Reifenhäuser fest. „Aber Extrusionsanlagen haben eine lange Lebensdauer und Technologie entwickelt sich weiter. Es lohnt also ein regelmäßiger kritischer Blick: Wo gibt es technologisch Verbesserungspotential? “ So lassen sich bei Bestandsanlagen oftmals produktivitätssteigernde Komponenten nach- oder umrüsten. „Was jeweils sinnvoll ist, hängt von der Technologie, dem Markt und der Anwendung ab, für die produziert wird“, erläutert Friedel.

Hochleistungskühlsystem EVO Ultra Cool 2.0 FFS


Hersteller von Form-Fill-Seal-Säcken (FFS) für Schwergüter, beispielsweise, können ihre Produktivität durch die Installation des neuen Hochleistungskühlsystems EVO Ultra Cool 2.0 FFS steigern. Es erzielt dank hochpräzisen, strömungsoptimierten Bauteilen Ausstoßleistungen jenseits 600 kg/h, die die marktüblichen Spitzenwerte um zirka 50 bis 100 kg übertreffen – und das bei gleichbleibend guten Folieneigenschaften.

„Mit unserer Rekord-Ausstoßleistung jenseits 600 kg/h ermöglichen wir unseren Kunden einen attraktiven Return on Invest und einen wichtigen Vorteil in einem harten Wettbewerbsumfeld, in dem die Ausstoßleistung über den wirtschaftlichen Erfolg entscheidet“, betont Friedel.

Das neue Kühlsystem ist dabei nur einer von vielen Schritten, wie die Blasfolienexperten der Reifenhäuser Gruppe seit vielen Jahren die Produktivität ihrer Anlagen weiter verbessert haben: „Wir haben durch die Weiterentwicklung unserer Anlagengenerationen und des Kühlsystems die Ausstoßleistung unserer Blasfolienanlagen für Schwergutsack-Anwendungen seit den 1990er-Jahren vervierfacht“, so Friedel.

Weiterentwicklungen steigern Ausstoßleistung bei Schwergutsack-Anwendungen.

Reifenhäuser Ausstoßleistungen bei Schwergutsack-Anwendungen

Ähnliche Beispiele gibt es bei Technologien für andere Anwendungen. So ist jede neue Anlagengeneration produktiver als ihre Vorgänger. Etwa bei den Spinnvlies-, Meltblown- und Compositevliese-Anlagen stieg der Ausstoß der aktuellen RF5-Technologie um bis zu 35 Prozent. „Wir entwickeln unsere Technologien stetig weiter, damit unsere Kunden dauerhaft erfolgreich sind“, sagt Markus Müller, Director Marketing & Sales der Reifenhäuser Gruppe.

Prozesse optimieren

Eine weitere Stellschraube in Sachen Produktivität ist die Verbesserung von Prozessen in der Produktion: Wie kann der eingespielte Ablauf optimiert werden? Lassen sich einzelne Prozessschritte beschleunigen oder sogar einsparen? Wie gelingt es, Fehler zu vermeiden? Wie lässt sich der Ausschuss minimieren oder der Durchsatz maximieren? „Hier sind wir als Maschinenbauer mit unserer ganzen Kompetenz und Erfahrung gefragt, Antworten für die unterschiedlichen Verfahren und Anwendungsgebiete zu finden“, sagt Müller.

Folien-Vlies-Verbunde ohne Kleber


So ermöglicht zum Beispiel das von Reifenhäuser zum Patent angemeldete Ultrathin Coating-Verfahren die Herstellung besonders leichter und kostengünstiger Folien-Vlies-Verbunde. Die Technologie kommt ohne den sonst üblichen Hotmelt-Kleber aus. Hersteller sparen dadurch Kosten und erhöhen gleichzeitig die Anlagenverfügbarkeit durch geringeren Wartungsaufwand.

Blasfolienproduktion: Direktextrusion ohne Regranulierung von Rezyklat


Das EVO Ultra Fusion Verfahren setzt auf Direktextrusion: Fluff (Folienschnipsel) sowie alle Arten von Produktionsabfällen und PCR-Material werden direkt verarbeitet. Das heißt: Im Prozess entfällt das energie- und kostenintensive Regranulieren des Ausgangsmaterials.

Lebensmittelsichere Flachfolie aus PET-Rezyklat ohne Vortrocknung


Die Doppelschneckentechnologie erlaubt zudem die direkte Verarbeitung von PET-Rezyklat zu lebensmittelsicherer Folie ohne vorgeschalteten Trocknungsprozess. Der Prozess erfüllt sowohl die Kriterien der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) als auch die der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Kühlleistung bei Blasfolien erhöhen durch Wasser


Die EVO Aqua Cool hingegen bietet Blasfolienherstellern dank Wasser-Schockkühlung eine deutlich höhere Kühlleistung gegenüber der herkömmlichen Luftkühlung. Gleichzeitig wird die Folie hochtransparent und verfügt über beste Tiefzieheigenschaften.

Potenziale von Automatisierung nutzen

Viel Optimierungspotenzial steckt zudem in der Automatisierung von Prozessen. Ob Rezepturspeicher oder Assistenten zum Anfahren der Anlage, zur Fehlerbehebung und beim Produktwechsel - eine auf die Benutzer zugeschnittene Automatisierung macht in der Produktion einen großen Unterschied.

Ein Beispiel: Oftmals sind beim Anfahren der Extrusionsanlage oder bei Produktwechseln viele einzelne Handgriffe nötig, bis Feedblock Coextrusionsadapter und Düse richtig eingestellt sind. „Durch Automatisierung können wir die Rüstzeit deutlich reduzieren“, erklärt Tim Bänsch, Produktmanager bei der Reifenhäuser Extrusion Systems, dem Komponentenspezialisten der Gruppe. Reifenhäuser bietet deshalb seit Oktober 2022 ein spezielles Automatisierungssystem an:


Automatisierungsoption 
PAM (präzise, autonom, mechatronisch)


Mit der PAM-Option lassen sich Coextrusionsadapter und Breitschlitzdüsen automatisiert und mechatronisch verstellen – präzise gesteuert über das Bedienpanel der Anlage. Das System ist bis zu 78 Prozent schneller als eine konventionelle Steuerung per Hand oder Dehnbolzenautomatik und ermöglicht damit einen schnelleren Start der Gutproduktion mit weniger Ausschuss.  Außerdem sinkt der Energieverbrauch, da motorisierte Schrauber die herkömmlichen Wärmedehnbolzen ersetzen. 

Die Automatisierungsoption PAM ist optional für neue Reifenhäuser Coextrusionsadapter des Typs „Pro“ sowie für verschiedene Düsen erhältlich, lässt sich aber auch bei Bestandsanlagen herstellerunabhängig nachrüsten.

Chancen der Digitalisierung nutzen

Hersteller von Folien und Vliesstoffen können zudem die Digitalisierung nutzen, um ihre Produktivität zu steigern. „Bisher gibt es in vielen Unternehmen noch blinde Flecken in der Produktionssteuerung – digitale Lösungen können hier Transparenz schaffen und helfen, den OEE zu verbessern“, sagt Daniel Kajan, Director Product & Operations bei der RE:, einem Tochterunternehmen der Reifenhäuser Gruppe, das auf Digitalprodukte für Betreiber von Extrusionsanlagen spezialisiert ist.


„Digitalisierung bringt in der Folien- und Vliesstoffproduktion einen erheblichen Mehrwert“, sagt Kajan. Beispielsweise lässt sich mithilfe von digitalen Lösungen die Anlage effizienter steuern, die Produktqualität verbessern und Ausschuss vermeiden. Maschinenbediener oder Qualitätsmanager können in Echtzeit prüfen, ob alle Anlagen im Optimum laufen und gegebenenfalls nachsteuern. „Auch ein erfahrener Anlagenbediener kann noch besser werden, wenn er das passende digitale Werkzeug in die Hand bekommt“, sagt Kajan.

Personal besser qualifizieren

Der Faktor Mensch – ob mit oder ohne digitale Unterstützung – spielt generell eine wichtige Rolle für die Produktivität im Unternehmen. „Gut geschultes Personal ist ein Produktivitäts-Booster“, sagt Pascal Vanschoenwinkel. Er ist einer der Trainer an Reifenhäusers eigener AR:DEL-Akademie, die durch spezielle Aus- und Weiterbildungsangebote ein hohes Qualifizierungsniveau sicherstellen soll. Schulungsbedarf gebe es aufgrund der immer komplexeren Prozesse in der Kunststoffproduktion in jedem Unternehmen. „Qualifizierte Anlagenbediener vermeiden Fehler, erkennen Qualitätsschwankungen und können Produkte schneller umstellen“, betont Vanschoenwinkel.

Die AR:DEL-Trainer schulen mit modernen Lernmethoden an der Akademie in Troisdorf, aber auch bei Kunden vor Ort. Die Inhalte sind danach langfristig auf der digitalen Lernplattform verfügbar. „Kunden können damit auch neue Mitarbeitende schnell onboarden und ihre Produktivität aufrechterhalten“, sagt der Trainer.

Seit Neuestem gibt es auch kurze Videos, „AR:DEL on the Job", die dabei helfen, die Anlagenverfügbarkeit aufrecht zu erhalten. In kurzen Clips wird jeder einzelne Arbeitsschritt gezeigt und in einem Satz erklärt. Mit diesem On-the-Job-Support möchte AR:DEL die Kunden unmittelbar dort unterstützen, wo die Fragen auftreten: bei der Arbeit an der Maschine. „Oft ist es nur ein kleines Problem, das an der Maschine entsteht. Mit den Videos lässt sich das ganz leicht lösen“, erzählt Schulungsteilnehmer Hubert Straub, Prozesstechniker bei Südpack.

Fehler schneller beheben

„Ein Maschinenstillstand ist der Worst Case für die Produktivität“, sagt Markus Schroeder, Serviceleiter der Reifenhäuser Cast Sheet Coating. Denn ein Anlagenstillstand kann richtig teuer werden: Bei einer angenommenen Folienproduktion von 1000 kg/Stunde und einem Verkaufspreis von 2 Euro/kg summiert sich ein Anlagenstillstand von nur 24 Stunden zu einem Umsatzverlust von 48.000 Euro.

Wenn sich Fehler nicht vom eigenen Personal beheben lassen, hilft der technische Support von Reifenhäuser. „Bei einem Anlagenstillstand ist schnelle Hilfe gefordert“, betont Schroeder. „Durch unsere digitalen Services können sich unsere Experten remote auf Anlagen aufschalten und in kürzester Zeit alle relevanten Parameter auf defekte Bauteile oder Prozessfehler analysieren“, sagt Schroeder. Alternativ helfen die Experten per Visual Assistance und Datenbrille, Tablet oder Smartphone – damit die Produktion schnell wieder auf Hochtouren läuft.

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