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24.08.2022
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Fitesa senkt CO2-Fußabdruck mit Energiekonzept von Reifenhäuser Reicofil

Circular Economy
Vliesstoffe
Hochwertige Vliesstoffe nachhaltiger produzieren: Ein maßgeschneidertes BLUE EXTRUSION Paket von Reifenhäuser Reicofil senkt den Energiebedarf im nördlichsten Spinnvlieswerk von Fitesa.

Fitesa, einer der führenden Hersteller von Spinnvlies, produziert hochwertige Vliesstoffe für Hygiene- und Medizinprodukte rund um die Welt auf Reicofil Anlagen. Die neueste Anlage am Standort Norrköping in Schweden ist mit einer BLUE EXTRUSION Isolierung ausgestattet, die die Energieeffizienz zusätzlich erhöht. Reifenhäuser Reicofil hat aber nicht nur die Anlagenkomponenten isoliert, sondern ein umfassendes Energiesparkonzept für die Produktionsstätte entwickelt und umgesetzt.

Fitesa senkt den CO2-Fußabdruck seiner Spinnvliesproduktion

Im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie prüfte Fitesa die Energiebilanz des Werks in Norrköping . Anders Fogelberg, Global Safety, Quality, HSE and Management System Global Director bei Fitesa sagt: „Unser Anliegen war es, das Energieprofil zu verbessern und den CO2-Fußabdruck deutlich zu senken. Diesen Ansatz verfolgen wir konsequent an sämtlichen Standorten.“

Fitesa hat sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen des Unternehmens bis 2025 um zehn Prozent zu senken (pro Tonne hergestelltem Produkt im Vergleich zu 2017).

FITESA

Fitesa ist einer der weltweit größten Spinnvlieshersteller. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung innovativer Lösungen für den Hygiene- und Gesundheitsmarkt spezialisiert und setzt dabei eine breite Palette von Technologien ein, darunter Spunbond, Spunmelt, Meltblown, Carded, Airlaid, Spunlace, Folien und Elastics. Fitesa hat seinen Hauptsitz in Porto Alegre, Brasilien, und beschäftigt über 2.600 Mitarbeiter an 23 Produktionsstandorten in 13 Ländern.

Die Besonderheit in Norrköping: Am 58. Breitengrad gelegen, ist es der nördlichste Produktionsstandort des global aufgestellten Unternehmens. In dieser Klimazone mit mäßig warmen Sommern und niedrigen Temperaturen im Winter ist es nötig, die Halle zu heizen. Da bei der Produktion von Vliesstoff viel Wärme entsteht, lag es nahe, die Abwärme der Composite-Anlage dafür zu nutzen. „Natürlich diskutierten wir das auch mit unseren Ansprechpartnern bei Reifenhäuser, die sich mit uns an den Planungstisch setzten und ein umfassendes Energiekonzept entwickelten,“ erzählt Fogelberg und ergänzt: „Dadurch konnten wir in der Produktionsstätte auf eine zusätzliche Heizung verzichten, die sonst nötig gewesen wäre.“

Drei Schritte für die Energieeffizienz

Die erste und einfachste Maßnahme zum Energiesparen ist die Isolierung von Anlagenkomponenten. Sie kann bei bestehenden Reicofil Anlagen auch ganz einfach nachgerüstet werden.

Weitaus komplexer und stets individuell ist die Entwicklung eines Gesamtenergiekonzepts zur Senkung des CO2-Fußabdrucks der Produktion, abgestimmt auf die Umgebungsbedingungen, die verfügbaren Energiequellen – etwa fossiles Gas oder Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen – sowie die Klimatechnik in der Produktionshalle. Nach der Analyse dieser Parameter schnürte Reifenhäuser Reicofil für Fitesa ein BLUE EXTRUSION Paket mit drei Maßnahmen: isolierende Ummantelungen für Anlagenkomponenten, ein maßgeschneidertes Wärmerückgewinnungssystem für das Werk, außerdem eine Analyse der Energiesparpotenziale an weiteren Standorten von Fitesa.

Reifenhäuser Reicofil:
Spezialist für Vliesstoffanlagen und Partner für Nachhaltigkeit

Als Spezialist und weltweit führender Hersteller kompletter Spinnvlies-, Meltblown- und Compositeanlagen verkauft Reifenhäuser Reicofil Anlagen, mit denen die Produkte der Kunden den höchsten Qualitätsansprüchen in der Hygiene, Medizin und Filtration gerecht werden. Darüber hinaus berät und begleitet Reifenhäuser Reicofil seine Kunden auf dem Weg zur energieeffizienten, CO2-neutralen Produktion und identifiziert Energiesparpotenziale.

Zusätzliche Isolierung für Extruder, Kalander und Trockner

Im Fitesa-Werk in Norrköping galt es, die Abwärme der Anlage nicht in die Umgebung entweichen zu lassen, sondern sie im System zu halten. Dazu ist die neue Reicofil Anlage mit einer Art Isolieranzug eingekleidet worden, einem nicht-brennbaren, blauen Isolationsmaterial, das bis zu 500 Grad Celsius hitzebeständig ist. Prinzipiell kann man sämtliche wärmeführenden Komponenten der Anlagen ummanteln, etwa Extruder, Kalander und Trockner.

Extruderisolierung

Wärmerückgewinnung zum Heizen ist natürlich nur in Regionen relevant, in denen es so kalt ist, dass die Halle trotz der warmen Abluft zumindest temporär geheizt werden muss. Dabei muss das System in beide Richtungen funktionieren, also bei Bedarf auch Wärme nach außen ableiten. Und Produktionsstätten in wärmeren Regionen brauchen womöglich eher ein Konzept für eine zusätzliche Kühlung. Falk Roesner, Sales Manager bei Reifenhäuser Reicofil fasst zusammen: „Es reicht also nicht, nur auf die Maschinen zu schauen. Für ein sinnvolles Energiekonzept betrachten wir Anlage, Gebäude und Standort zusammen.“

BLUE EXTRUSION

  • Nutzung klimafreundlicher Energie zum Temperieren der Anlagen
  • Isolierung von Anlagenkomponenten
  • Energiekonzept unter Berücksichtigung der Massen- und Energiebilanz

„Wir beschäftigen uns intensiv damit, Anlagentechnologie, Produktionsverfahren und die Endprodukte unserer Kunden nachhaltiger zu gestalten und individuelle Lösungen zu entwickeln. Dazu gehört natürlich auch Energieeffizienz.“

Falk Roesner
Falk Roesner
Sales Manager bei Reifenhäuser Reicofil

Im Fitesa Werk in Schweden hat Reicofil beispielsweise Wärmetauscher installiert, die der Abluft Wärme entziehen und sie dem Heizsystem zuführen. „Auch dabei ist die entscheidende Frage: An welchen Stellen macht das Sinn?“, gibt Roesner zu bedenken. „Theoretisch könnten wir in jeden Luftstrom einen Wärmetauscher einsetzen. Aber: Jede Maßnahme muss sich sowohl ökonomisch als auch ökologisch rechnen. Denn mit größerem Materialeinsatz geht ein höherer CO2-Verbrauch einher, der wiederum kompensiert werden muss. Auch diese Kalkulation gehört zur Beratungsleistung von Reifenhäuser.“

Fitesa-Standort mit dem geringsten Energieverbrauch

Nach Roesners Einschätzung sollten sich die Investitionskosten dieses Projekts nach etwa fünf Jahren amortisiert haben. „Die einfachste Effizienzkontrolle ist die Stromrechnung“, sagt er. Das bedeutet: Steigende Energiepreise beschleunigen den Return of Invest.

Fitesa-Manager Fogelberg stellt bei der Evaluierung des BLUE EXTRUSION Pakets die Reduzierung des CO2-Footprints auf die gleiche Stufe wie den ROI: „Natürlich sparen wir dadurch Kosten. Aber Energieffizienz ist nicht nur wirtschaftlich geboten, sondern vor allem moralisch. Wir können es uns schlichtweg nicht mehr erlauben, verschwenderisch zu sein. Deshalb übernehmen wir Verantwortung“, betont er.

Das Energiekonzept von Reifenhäuser Reicofil hat sich bewährt: Laut Fogelberg hat das Werk in Norrköping trotz des kalten schwedischen Winters von allen Fitesa-Standorten den niedrigsten Energieverbrauch pro Tonne an produziertem Material.

„Energieeffizienz ist nicht nur wirtschaftlich geboten, sondern vor allem moralisch.“

Anders Fogelberg
Global Safety, Quality, HSE and Management System Global Director bei Fitesa

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